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Die Entscheidung - Bei uns zieht ein Wolfshund ein

Die Entscheidung - Bei uns zieht ein Wolfshund ein!

Unser Schäferhund Eick war bereits 12 Jahre alt und leider nicht so richtig verträglich mit anderen Hunden. Wir hatten ihn aus dem Tierschutz und wahrscheinlich hatte er den Umgang mit anderen Hunden einfach nie gelernt. Mit der Zeit wuchs unser Wunsch nach einem Partner für ihn. Wir versuchten es mit anderen Hunden aus dem Tierschutz, aber jeder Erwachsene Hund war irgendwie schwierig für ihn. Er war überfordert und wusste einfach nicht mit der Situation umzugehen. Eigentlich hatten wir mit dem Thema dann mit der Zeit auch abgeschlossen. 

 

Als dann in der Uni ein Projekt anstand suchte ich ewig nach einem Thema. Paul und ich sprachen darüber und irgendwie kamen wir dann auf das Thema Hunde. Jedoch wollte ich nicht irgendeinen Hund, sondern etwas besonderes. Wenn wir darüber sprachen was wir gerne für eine Rasse hätten war es bei Paul immer Schäferhund und bei mir Husky. Wirklich keine Ahnung wie, aber irgendwie kamen wir dann auf Wolfshunde. Im Internet fanden wir nicht allzu viel und suchten so nach einem Züchter, wo wir die Hunde life erleben könnten. Fündig wurden wir nur in NRW und da wir so neugierig waren und mein Thema für das Projekt klar, nahmen wir den Weg auf uns. Leider sagten die eigentlichen Züchter sehr kurzfristig ab, verwiesen uns jedoch an andere in der Nähe. 

 

Eicki blieb für den Tag bei einer lieben Freundin von mir. Als wir bei dem Züchter ankamen traf uns der Schlag. Sie hatten gerade Welpen! Darauf waren wir nicht vorbereitet.. 

Also wurde neben Interview und Bilder der Tag vor allem dazu genutzt Welpen zu kuscheln. Wir waren nicht nur fasziniert von den freundlichen und verkuschelten Erwachsenen Wolfshunde, sondern waren natürlich vor allem hin und weg von den kleinen aufgeweckten Wollknäueln. Wir unterhielten uns viel mit den Züchtern und erfuhren, dass noch nicht alle vermittelt sind. Was soll ich sagen.. Natürlich waren wir sofort Feuer und Flamme und auch wenn wir immer wieder sagten, wir denken in Ruhe drüber nach, war die Entscheidung am Ende des Tages getroffen - Einer dieser kleinen Wölfchen wird bei uns einziehen! 

 

Die Züchter hatten uns ganz klar gemacht, dass es relativ sicher sein wird, dass der Hund nie allein bleiben können wird, dass sie gerne Dinge zerstören, sehr viel Zeit und Geduld notwenig ist, es keine Hunde sind mit denen man wirklich alles machen kann und das sie im erwachsenen Alter (als Rüden) meist nicht mehr mit anderen Hunden/Rüden verträglich sind. Über all das haben wir uns Gedanken gemacht und überlegt ob es für uns wirklich passt und ob wir für alles eine Lösung haben. Da ich jedoch auf eine private Uni gehe, sind Hunde erlaubt und der wohl wichtigste Punkt - dass er nicht allein zu Hause bleiben kann - ist somit abgesichert. 

Kurz bevor wir heim fahren wollten musste ich mich nochmal von allen verabschieden. In dem Moment kroch aus der Hundehütte ein weiterer Welpe heraus. Er stellte sich in den Eingang der Hütte und schaute mich an. Sofort zückte ich meine Kamera und war verliebt in dieses Bild! Der kleine schien direkt für mich zu modeln. Nachdem alle anderen die ganze Zeit bei uns waren, spielten, an uns herum knabberten und neugierig waren, war er die ganze Zeit in der Hütte gewesen. Nachdem er einige Minuten im Eingang stand und in meine Kamera schaute, kam er heraus und ging zu den anderen. Schon hier war klar, dass dieser kleine Fratz etwas besonderes ist. 

 

Die nächsten Wochen schaute ich immer wieder auf er Website der Züchter die Bilder der kleinen an. Laß die Namen und überlegte welcher wohl am besten zu uns passen würde. Natürlich kann man danach nicht gehen, es gab jedoch einen Namen, wo es für mich irgendwie garnicht passte "Ivanhoe". Fand ich schrecklich und auch wenn klar war, dass wir einen neuen Namen vergeben werden, passte es irgendwie nicht. 

 

Da ich bei unserem Besuch, wie soll es anders sein, meinen Laptop in NRW vergessen hatte und wir es uns nicht trauten ihn zu verschicken ging es spontan erneut dorthin. Wenn wir schon da sind wollten wir natürlich auch die Welpen nochmal besuchen. Es war noch nicht klar, welches unserer werden würde, da die Züchter noch die Entwicklung beobachten wollten. Hier stachen jedoch zwei für uns besonders raus. Einer der irgendwie immer da lag und schlief, er war der kleinste und war einfach nur soo verkuschelt! Der zweite war der aufgeweckteste von allen, der es uns besonders angetan hatte. Bei ihm sagten die Züchter jedoch gleich, dass er nur an Bekannten von ihnen vermittelt wird, da er es bereits in dem Alter faustdick hinter den Ohren hatte. Doch wieder stach einer am Ende des Besuches besonders raus. Diesmal war es Abends, also waren alle im Wohnzimmer. Wieder hatten alle uns begrüßt und sich mit uns beschäftigt. Wieder als wir gehen wollten, kam einer erst unter der Couch hervor. 

 

Sicherlich kann der ein oder andere sich denken, wer am Ende dann Namid war. Ich gebe zu, ich habe mir unfassbar viele Gedanken gemacht. Hatte in der Zwischenzeit super viel gelesen, mich mit anderen Wolfshundebesitzern auseinandergesetzt und war einfach nur unfassbar aufgeregt. Als der Abholtermin näher 

rückte telefonierten wir nochmal mit den Züchtern und sie sagten welche ihrer Meinung nach zu uns passen würden. Da von Anfang an klar war, dass der Hund immer mit zur Uni kommen wird (schließlich machten die Züchter uns auch direkt klar, dass ein Wolfshund garnicht bis nur sehr kurz nur allein bleiben kann), er generell sehr viel mit mir unterwegs sein wird und generell einiges aushalten muss, viel dann letzten Endes der kleinste weg. Schließlich ist es oft so, dass die kleinsten anfälliger und ruhebedürftiger sind als andere. Also war recht klar, dass wir uns doch für "Ivanhoe" entschieden - der dessen Namen ich ja so schrecklich fand. Hier sagten die Züchter jedoch würde es gut passen und so war es klar. Im Nachhinein denke ich zwar, dass es einige Anzeichen gab, dass genau er derjenige war, der am wenigsten Aktion in seinem neuen zuhause brauchen würde, aber irgendwie ist es einfach niemandem zu dem Zeitpunkt aufgefallen. 

Am 19. Mai 2018 war es dann soweit. Wir holten unseren kleinen Wolf ab. Zuhause war alles vorbeireitet, Eicki wieder bei meiner Freundin und wir hatten uns für einen Namen entschieden. Wir wollten etwas besonderes und so kamen wir nach ewigem Suchen auf den indianischen Namen "Namid", was so viel wie "Sternentänzer" bedeutet. 

 

Auf der Heimfahrt durfte Namid auf meinem Schoß verbringen. Mit einigen Pausen kamen wir schließlich an. Wir holten Eicki ab und fuhren weiter zu einer neutralen Wiese. Dort nahm dann jeder einen Hund für einen kleinen Spaziergang - Namid auf dem Arm und Eicki konnte langsam ahnen was kommt. Auf einer Wiese ließen wir sie dann zusammen und siehe da - garkein Problem! Eicki schien Namid sofort ins Herz geschlossen zu haben und schien sofort verstanden zu haben, dass der kleine nun zu unserer kleinen Familie gehört. 

Und so begann unser Leben mit dem kleinen Wolf!🐺

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