Plötzlich hört die Welt für einen kurzen Moment auf sich zu drehen und nichts ist mehr wie vorher - Wie wir innerhalb von zwei Tagen unseren geliebten Eick verloren
Du warst immer gut drauf, für alles zu haben, hast uns direkt in dein großes Herz geschlossen. Du warst einfach eine Frohnatur. Immer warst du für uns da und hast uns in schlechten Zeiten zusammengehalten. Du warst unser erster Hund und warst und bist etwas ganz besonderes für uns!
Nun ist es bald ein Jahr her. Ein Jahr ist es her, dass unsere Welt für einen kurzen Moment plötzlich stehen blieb. Am 10. April 2019 waren wir mit Eicki zum Röntgen in der Tierklinik, da er seit einiger Zeit humpelte. Er war fit - ein Kämpfer eben. Hatte sich nie beschwert, aber das humpeln bereitete uns sorgen. Wir machten uns große Sorgen und doch war der Befund erleichternd. Diagnose war eine regenative Störung der Wirbelsäule. Kein Tumor, was unsere größte Befürchtung war! Uns wurde also zu Physio geraten und wir durften wieder nach Hause. Er war extrem benommen von der Narkose. Dabei machten wir uns keine großen Gedanken. Mit seinen 13 Jahren steckt man sowas schließlich nicht so direkt weg. Also durfte er sich in daheim ausruhen und sich erholen.
Bis zum Abend hin machten wir uns nicht so viele Gedanken. Schließlich wurde uns gesagt es ist alles normal. Als es dann abends ins Bett ging wurde es jedoch langsam merkwürdig. Immer wieder wurden wir aus dem Schlaf gerissen. Eicki atmete extrem. Hechelte ganz laut. Wir merkten es ging ihm garnicht gut. Langsam schien nichts mehr normal zu sein. Also rief Paul in der Klinik an. Wir sollten ihm nochmal etwas Schmerzmittel geben und weiterhin waren sie der Meinung es ist alles eben von der Narkose. Nachwirkungen. Das es dabei blieb war uns leider nicht vergönnt. Nachdem es kurz besser war ging es wenig später wieder los. Diesmal fuhren wir zur Tierklinik. Das war nicht mehr normal! Wir waren müde, ein ungutes Gefühl machte sich in uns breit, wir versuchten diese Gedanken krampfhaft abzuschütteln. In der Klinik angekommen wurde er erneut untersucht. Er war extrem schwach - so kannten wir ihn überhaupt nicht! Er bekam Medikamente. Der Tierarzt bestätigte unsere Befürchtungen, dass das extreme hecheln wohl durch Schmerzen kam. Woher konnte niemand sagen. Vollgepumpt mit Medikamenten ging es also wieder nach Hause - Wir alle waren einfach nur noch am Ende. Völlig fertig fielen wir alle ins Bett. Zum Glück schliefen wir alle erstmal ein. Doch wieder hielt es nicht lange. Während ich so müde war, dass ich nichts mehr mitbekam wurde Paul wieder wach. Eicki ging es schlechter. Er war müde. Konnte jedoch nicht schlafen. Er hechelte wie verrückt. Es war laut. Wir konnten ihm ansehen wie schlecht es ihm ging. Paul fuhr erneut zur Klinik. Ich blieb mit den Hunden daheim. Zurück kam er mit stärkerem Schmerzmittel. Den Rest der Nacht schliefen wir unruhig. Waren immer wieder wach. Wollte ihm helfen, aber konnten nichts tun.
Am Morgen weckte Paul mich. Er war bereits angezogen. Während Namid und ich noch etwas schliefen fuhr er mit Eicki wieder in die Klinik. Es schien im immer schlechter zu gehen. Keine zwei Stunden später klingelte mein Handy. Wir sollten uns fertig machen und losfahren. Ich wusste was nun kommt. Wir beide wussten es. Auf dem Weg zur Klinik verschwammen den Straßen vor meinen Augen. Die Müdigkeit, die Unsicherheit, die Angst. All das saß tief in meinen Knochen. Ich fuhr wie in Trance zur Klinik. Dort angekommen lag Eicki am Tropf. Konnte kaum den Kopf heben als Namid und ich den Raum betraten. Mit traurigen Augen schaute er uns an. Paul saß bei ihm am Boden. Es wurden Blutproben genommen, er war beim Ultraschall und es gab viele Schmerzmittel und Antibiotika. Die Ärzte wussten nicht was los ist. Sie redeten davon das er ja ein hohes Alter hat. Namid lag die ganze Zeit bei ihm, auch er hat gespürt das etwas nicht stimmt. Paul entschied letzten Endes, dass noch ein CT gemacht werden soll - ohne Sicherheit passiert gar nichts! Also wurde er erneut in Narkose gelegt. Es dauerte nicht lange bis die Ärztin uns holte. Sie hatten etwas gefunden. Einen Tumor, in der Größe von zwei Fäusten. Doch das nicht genug. Drum herum waren etliche Veränderungen zu sehen. Der Tumor hatte gestreut und das nicht gerade wenig. Man konnte nicht sehen was alles noch betroffen ist. Die Möglichkeit zu operieren bestand, mit kaum einer Chance auf Erfolg. Wir standen da. Ich brach langsam zusammen. Paul hielt mich. Eicki war so ein lebensfroher, niemals wehleidiger Hund. Wir konnten ihn nicht weiter leiden lassen. Unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich. Eicki würde nicht mehr aufwachen.
Als die Entscheidung feststand ging es für uns alle in einen liebevoll eingerichteten Raum. Eicki lag da. Als würde er schlafen. Genau genommen tat er das ja auch. Natürlich machte es keinen Sinn ihn nochmal aus der Narkose richtig aufwachen zu lassen. Es wurde also Zeit. Zeit Abschied zu nehmen. Wie verabschiedet man sich in so einem Moment? Wir waren hilflos. Auch Namid war am Ende und genauso überfordert wie wir. Nun lag er da. Reglos. Ein letztes Mal kuschelten wir ihn.
Und dann war es so weit. Der halbe Tag war einfach an uns vorbei gezogen. Mittlerweile war es bereits kurz nach vier. Die Schwester kam und gab ihm die Spritze. Nun war es also so weit. Mit 13 Jahren, nach 6 wundervollen gemeinsamen Jahren ging er von uns. In unseren Herzen wird er immer weiter leben. Danke Eicki für alles ❤️
🌸Ein Text von Paul an
Eick🌸
Lieber
Eicki,
jahrelang warst du uns ein
treuer Begleiter.
In guten wie in schlechten
Zeiten warst du an unserer Seite und hast uns Trost gespendet oder an unserem Glück teilgenommen.
Du warst nicht einfach nur
ein Hund, Nein du warst ein unser bester Freund, ein Seelentröster, ein wahrhaftes Familienmitglied.
Nun mussten wir dich leider
in dein neues Leben auf der anderen Seite ziehen lassen.
Du hinterlässt eine große
Lücke in unserem Leben, die mit viel Trauer und Traurigkeit gefüllt ist.
Wir hoffen das es dir da wo
du jetzt bist gut geht und keine Schmerzen und Qualen mehr verspürst.
Dich gehen zulassen war
einer der schwersten Entscheidungen die wir jemals zu treffen hatten.
Der Ärztin zu sagen du
sollst deinen Schlaf weiter schlafen hat unsere Herzen gebrochen.
Es ist noch keine 2 Tage her
seitdem du von uns gingst, aber du fehlst jetzt bereits an allen Ecken und Kanten bei uns. Am Mittwoch noch hast du uns mit deinem Kopf und deiner Pfote angestupst, als der Arzt von
Physiotherapie redete und schautest uns mit deinem treuen Blick an. Du wurdest von heute auf morgen aus unserem und deinem Leben gerissen.
Ja, wir wissen du warst 13
Jahre jung, aber du warst fit, hattest Spaß und Freude an deinem Leben und vor allem du hattest den Willen weiter zu machen um bei uns zu sein.
Die letzten Wochen , bereits
Monate ging es dir schon nicht so gut und nur deshalb entschieden wir uns mit dir in die Tierklinik zu fahren um dich schnell wieder lebhaft und glücklich zu sehen.
Du wusstest wahrscheinlich
was kommt und wolltest uns einfach keine Angst machen.
Deine Diagnose allerdings
war sehr erschütternd und fühlte sich an wie viele Messerstiche in die Brust, dass wird eine weitere Nacht dein Leid und deine Qualen nicht hätten ertragen können.
Wir wollten das du friedlich
und ohne jegliche Schmerzen einschlafen kannst um deinen Frieden zu finden.
Es tut unendlich weh dich
auf Bildern und Videos zusehen.
Es tut unendlich weh dich
nicht mehr in den Arm nehmen zu können.
Es tut unendlich weh dich
nicht mehr küssen zu können.
Es gibt gerade kaum eine
Stunde in der man keine Träne vergießt.
Es tut unendlich weh nicht mehr deine Freude und deine Zuneigung verspüren zu können.
Jeder Gedanke an die zeit mit dir ist mit viel Schmerz behaftet.
Wir hoffen du konntest deinen Seelenfrieden finden und das es dir da wo du nun bist gefällt.
Eicki wir lieben und vermissen dich wahnsinnig doll.
Denke immer daran wir sind in Gedanken bei dir und Danken dir für deine bedingungslose Treue und Liebe.
Eicki mach es gut und genieße dein neues zu Hause , wir werden uns irgendwann vielleicht wiedersehen.
Ruhe in Frieden !
In Gedanken bei dir sind Marie, Paul und Namid
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Salo (Freitag, 24 Januar 2020 20:01)
So ein schrecklich trauriges Ereignis. Ich würde Lügen, wenn ich sage, dass mir gegen Ende keine Tränen gekommen sind.
Ich kann so gut verstehen wie es euch damals und auch immer noch geht. Ende Oktober musste ich meine (schon 30 Jahre alte) Stute einschläfern lassen und es fällt einfach immer noch schwer, zu wissen, dass sie nicht mehr da ist.
Zu der Frage, wie man sich verabschiedet, gibt es denke ich keine Antwort. Es gibt nichts, was einen nur im geringsten darauf vorbereiten kann und selbst wenn man, aufgrund des hohen Alters, meint, darauf vorbereitet zu sein, belügt man sich doch irgendwie nur selbst.
Liebe Grüße
Salo von Lichtfarbenspiel
Nina Pawsome.brothers (Samstag, 25 Januar 2020 16:22)
Mir fehlen die Worte. Ich kann mir vorstellen, wie schmerzvoll es war diese Zeilen zu schreiben. Ich kann es so sehr nachvollziehen. Ich musste meinen Seelenhund nach 14 Jahren auch erlösen lassen und mir ging es ähnlich. Er war voller Lebensfreude und wollte immer bei mir sein und gleichzeitig hat er so sehr gelitten. Eick hatte so eine tolle Familie mit euch und der größte Liebesbeweis, den ihr ihm geben konntet, war ihn gehen zu lassen, so sehr es geschmerzt hat und es das auch immer noch tut. Es ist furchtbar, wie kurz diese Tiere unsere Leben begleiten und man kann es sich einfach immer wieder nicht vorstellen, wie es ohne sie wäre. Als mein erster Hund damals gestorben ist, hat mein zweiter es nicht gesehen aber ich glaube er hat es trotzdem verstanden, warum er nicht wieder kommt. Darf ich fragen, welchen Eindruck ihr bei Namid hattet? Meint ihr, er hat verstanden was passiert ist und wie ist er damit klargekommen? Ich danke euch, dass ihr auch diese Momente mit uns geteilt habt und euer Innerstes so preisgegeben habt. Ich weiß, es ist bestimmt immer noch nicht leicht, ohne Eick und ich wünsche euch weiterhin viel Kraft.
Alles Liebe
Nina
Ina (Samstag, 25 Januar 2020 18:23)
Was für passende Worte!
Die Tränen kam ganz von alleine, ohne dass ich euren wundervollen Eicki gekannt habe.
Ich kann mir nicht vorstellen was ihr noch heute fühlt. Mein weißer schäfi ist nun 7 Monate und mein erster Hund.
Eure Geschichte zeigt mir mal wieder, dass wir jede Minute unseres Lebens genießen sollten. Wir sollten immer das beste aus einer Situation machen und für unsere Liebsten da sein.
Wir denken an euch!
Findus und ich schicken Grüße in den Eicki-Hundehimmel!
Melanie Heinrichs (Montag, 31 Januar 2022 20:25)
Das tut mir so leid, ich habe es gerade erst gelesen bevor ich Dir die Nachricht schrieb.
Wie schnell alles gehen kann...
Weisst Du was trotz alledem schön ist...dass Sie bei UNS waren und wir jede Minute geniessen sollten-im Herzen bleiben Sie für Immer!
Ich bin im Moment jeden Tag dankbar für meinen Herzhund. Sie ist ein Border collie Mädchen(wirklich ein Herz auf 4 Pfoten-der absolute Pazifist) von 11,5 Jahren und heisst Josie. Gerade sind wir gegen eine Pankreatitis am kämpfen, seit Oktober und im November blutete Sie schon in den Magen und wir haben es bis hierher geschafft. Es sind zwar kurze Nächte, aber ich bin jeden einzelnen Tag dankbar dass ich einen Grund habe aufzustehen. Gerade in der heutigen Zeit sind es doch die kleinen Dinge im Leben...ok,waren Sie bei mir schon immer...aber ich bin froh dass es bei anderen Menschen auch immer öfter darauf ankommt.